Editorial Rot&Weiss 6/2020: EIN SPEZIELLES JAHR
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
2020 werden wir – wird die Welt – so schnell nicht vergessen. Dieses Jahr war in jeder Hinsicht speziell. Die Corona-Pandemie hat unser aller Leben in den vergangenen Monaten maßgeblich bestimmt. Auch für unseren Beruf hat sich einiges verändert. Wir halten bei der Arbeit Abstand, wir tragen Schutzmasken, wenn wir Kontakt zu Patienten und Zahnärzten haben, achten noch mehr auf bestimmte Hygienevorkehrungen als sonst bereits. Hygiene spielt in einem Gesundheitsberuf wie der Zahntechnik aber immer eine wichtige Rolle für die Sicherheit von Patienten und Mitarbeitern – dazu braucht es keine Pandemie. Der Alltag in den Laboren hat sich in dieser Hinsicht dennoch verändert. Die erste Corona-Welle im Frühjahr hat die heimische Zahntechnik aber nicht so hart getroffen wie viele andere Berufsgruppen. Was in den Monaten März und April an wirtschaftlichem Schaden entstand, konnten die meisten Betriebe in weiten Teilen wieder aufholen. Das gilt übrigens für die Gesundheitsberufe insgesamt. Kurzarbeit war auch für viele Zahnlabore ein Thema, mittlerweile war der Bedarf daran glücklicherweise sehr überschaubar. Den zahntechnischen Laboren ging es also vergleichsweise gut. Welche Auswirkungen der neuerliche Lockdown im November und Dezember haben wird, kann heute freilich noch niemand sagen. Denn anders als im Frühjahr ist es nicht möglich, die umsatzstarken Monate November und Dezember wieder aufzuholen. Davon, dass unsere Wirtschaft im kommenden Jahr wieder wachsen wird, gehen Ökonomen auch in der derzeitigen, wieder angespannteren Situation aus.
Es ist für uns alle weiterhin wichtig, verantwortungsvoll mit der Gefahrenlage umzugehen, um Infektionen zu vermeiden und damit die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Risiken klein zu halten. In dieser Hinsicht haben die österreichischen Laborinhaber und ihre Mitarbeiter durchwegs vorbildlich gehandelt. Es gab nur vereinzelt Infektionen in den Betrieben.
Zum Glück gab es heuer aber nicht nur Corona, sondern auch Normalität – wenn auch mit neuen Facetten, siehe oben. Die Bundesinnung hat sich auch 2020 wieder mit viel Einsatz ihrer Agenda rund um die Herausforderungen, die sich unserem Beruf stellen, gewidmet. Für uns bleibt ein zentrales Thema, wie wir hier laufend berichten, die Aus- und Weiterbildung für Zahntechniker und Zahntechnikermeister (siehe auch Jahresrückblick auf Seite 8). Besonders freut es mich, dass es uns heuer gelungen ist, große Fortschritte in Sachen akademische Zusatzausbildung für Zahntechnikermeister zu machen. Wie berichtet arbeiten wir dazu eng mit Experten zusammen und haben laufend Gespräche mit Hochschulvertretern geführt. Das Konzept, das dabei entstanden ist, befindet sich derzeit in Begutachtung. Im ersten Quartal des kommenden Jahres sollte es eine Entscheidung geben. Wir sind jedenfalls optimistisch, dass wir damit die Weichen für den neuen Master-Studiengang stellen und diesen bald anbieten können.
Optimistisch stimmt uns auch das Ergebnis der Wirtschaftskammerwahlen, die heuer stattfanden. Die Arbeit der Landesinnungen wurde in ganz Österreich bestätigt. Die neue Bundesinnung hat sich diesen Herbst konstituiert – und ist dabei jünger geworden. In Niederösterreich, Oberösterreich, Wien, Vorarlberg und dem Burgenland haben junge Kollegen als Landesinnungsmeister übernommen (siehe auch Jahresrückblick Seite 8). Ich freue mich jedenfalls auf viele neue Ideen und Impulse für die Arbeit der Bundesinnung der Zahntechniker. Wir werden auch 2021 gemeinsam für die Sache der österreichischen Zahntechniker arbeiten. Und euch hier weiterhin davon berichten.
Bis dahin wünsche ich allen schöne Feiertage, einen angenehmen Jahreswechsel – und vor allem alles Gute und viel Gesundheit für 2021!
Euer
Richard Koffu